09.10.2012 | 9:58 AM | Kategorie:
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Morgen werden wir mal anders arbeiten

Das aktuelle t3n Magazin hat das Thema „Arbyte! Digital – Produktiv – Frei“ auf seinem Titelblatt. Dabei geht es um die momentane Entwicklung der digitalen Arbeiter. Also eigentlich eh um fast alle. Oder kennt jemand wen, der ohne Computer und Internet auskommt?

Daham ist so lala

Zum Beispiel von zu Hause aus arbeiten. Wenn ich zu Hause arbeiten könnte, dann hätte ich kein Büro. Aber ich kann das leider nicht. Denn da treffe ich vielleicht meine 70-jährige Nachbarin und tausche mit ihr Kuchenrezepte aus, was in eine sehr ehrgeizige „Kuchen-back-Battle“ ausarten kann. Oder es setzt sich ein freches Rotkehlchen zu mir auf die Gartenbank und wir beobachten uns gegenseitig, mit großen Augen. Gefühlte Stunden … Nein, zu Hause arbeiten ist nichts für mich.

Coworking ist zu unberechenbar

Ein prominentes Beispiel dieser Arbeitsplatz-Entwicklung sind Coworking Spaces, die wie Schwammerl aus dem Boden schießen. t3n meint, dass auch schon große Firmen ihre Mitarbeiter in Coworking Spaces schicken, um den kreativen Spirit aufzusaugen. Dabei entsteht eine Win-win-Situation, weil viele kreative Kleinunternehmer dadurch die Chance bekommen, von großen Unternehmen Aufträge zu ergattern und große Unternehmen die Frische der kleinen flexiblen Unternehmer brauchen.

Kurze Wikipedia-Erklärung zu Coworking Spaces – falls wer nicht weiß, was Coworking bedeutet.

Ich finde, das ist eine nette Sache, irgendwie wie Netzwerkarbeiten. 🙂

Für mich persönlich ist das aber nichts, ich kann es nicht leiden, wenn mich jemand anquatscht, nur weil gerade niemand anderer da ist. Außerdem bin ich sehr wählerisch mit meinem Umgang, weil ich jahrelang mit allen möglichen Leuten quatschen habe „müssen“, nur weil sie ein Bier bestellt haben. Small Talk – Fluch und Segen zugleich.

Das bedeutet nicht, dass ich mich permanent in mein Schneckenhaus zurückziehe. Im Gegenteil, ich bin sehr gerne unter Leuten, aber bei der Arbeit habe ich gerne Ruhe.

 

Perfektes Coworking – Heiße und kalte Luft arbeiten mit ein bisschen Technik zusammen und erweitern dadurch die Perspektive der Nutzer – ohne räumliche Grenzen. Credit: Xenia Bluhm, diehochzeitfotografin.at

Grenzenloses Büro

Ich liebe es allerdings Kooperationen einzugehen. Deshalb finde ich Coworking Spaces eigentlich spannend, aber wirklich spannend wird es erst, wenn man diese Coworking-Sache vom Zwang der Örtlichkeit loslöst – ohne Space sozusagen. Also wenn räumliche und physische Beschränktheit auch noch überwunden werden. Im Internet, eh klar. Das gibt viel mehr Möglichkeiten.

Ich glaube, dass unser Hirn diese völlige Losgelöstheit noch gar nicht richtig fassen kann, aber dass es unweigerlich kommen wird und dass sich Kooperationen bilden werden, die vollkommen schräg sein werden ‒ das ist für mich sicher. Vor allem werden in Zukunft viele kleine Unternehmen großen Unternehmen ins Schwitzen bringen können. Weil: Kleine Unternehmen sind in der Regel kompetent, flexibel beziehungsweise schnell, kostengünstiger und ‒ das Wichtigste ‒ kleine Unternehmen können im Internet größere Verbreitung haben als große Unternehmen. Das scheint jetzt ein bisschen kühn, wenn ich das im APA-OTS Blog schreibe, weil die APA ja auch nicht gerade ein Winzling ist, aber ich kenn‘ den Peter Kropsch und weiß, dass er immer versucht, visionär zu bleiben.

Das Internet lässt sich aber von prominenten Namen nicht beeinflussen und das ist gut so. Weil zu großer Respekt vor vermeintlich großen Namen führt schon mal zur Freunderlwirtschaft und wir sehen ja momentan wo Freunderlwirtschaft hinführen kann. Im schlimmsten Fall in den Häfen.

Virtueller Feldversuch

Wir haben vor ein paar Wochen eine Kooperation mit zwei deutschen Firmen gestartet. PeC Kommunikation eine Kommunikationsagentur, die 20 Jahre Erfahrung in der Eventbranche mitbringt, eveosblog.de eine deutsche Online- und Social Media Agentur, die sich mit ihrem Produkt auf die Eventbranche spezialisiert hat und meine Agentur, die Kontakte zu sehr vielen österreichischen Veranstaltungsstätten hat.

Alle drei Firmen liegen mindestens 400 Kilometer auseinander. Ich muss schon mal 1.000 Kilometer fahren, um einen der anderen zu besuchen. Wir haben uns über Twitter kennengelernt.

Geplant sind Events in Deutschland und viele Social Media Aktivitäten. Also genau das, mit dem wir, jeder für sich, Geld verdienen. Wir bündeln unser Wissen. Und, wenn diese Kooperation funktioniert (scheitern kann man ja bekanntlich immer), dann werde ich jede Menge Spaß haben, das weiß ich jetzt schon.

Die Welt wächst zusammen und das können nicht nur große Unternehmen für sich nutzen, sondern vor allem kleine flexible Unternehmen, die keine Angst vor Neuem haben.

Nicht dass ich besonders mutig wäre, aber neugierig, ja, neugierig bin ich schon. 🙂

9. Oktober 2012, 07:55

Schöner Kommentar und da kann ich nur zustimmen. Wie es mit einer solchen ortsungebundenen Kooperation läuft, können wir ja dann später hier berichten. 🙂 Jedoch muss ich auch sagen (und ich weiß, dass Du sicher der gleichen Meinung bist), dass ein persönliches Treffen, auch wenn es selten ist, sehr gewinnbringend und wichtig ist.

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