23.02.2012 | 11:59 AM | Kategorie:
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Wohin geht die Reise?

Die einen nützen es wie selbstverständlich, die anderen sind (immer noch?) skeptisch. Manche können die Diskussion darüber schon nicht mehr hören. Und trotzdem beschäftigt es die Kommunikationsexperten immer intensiver – die Praktiker wie die Wissenschaftler: Social Media. Heute einmal ein Blick aus der Perspektive der Internen Kommunikation.

Egal ob in einem Verein oder einem internationalen Großkonzern, die Fragen sind ähnlich: Was bringt es uns tatsächlich? Wie „geschlossen“ ist eine geschlossene Benutzergruppe auf einer frei zugänglichen Plattform? Welche Risiken gibt es? Welche Regeln braucht es? Wie bzw. wer beobachtet Dialoge und wertet sie aus (falls notwendig)? Immer mehr Unternehmen brechen auf in das „Unbekannte Land“ des Social Intranet: Große Konzerne (z.B. die Infineon AG in Deutschland, deren neues Social Intranet für 26.000 MitarbeiterInnen im Frühjahr online geht. Es wurde von einer bis zu 400köpfigen Gruppe über ein Jahr lang vorbereitet und von der Universität Salzburg dabei evaluierend begleitet) und immer mehr auch Klein- und Mittelbetriebe.

Was braucht’s nun, um auf dem Weg nicht Schiffbruch zu erleiden? Spontane Antwort: Die Vereinbarung über Dos und Dont’s im Social Web (übrigens nett gemacht von Tchibo oder „klassisch und gut“ bei Intel). Das würde jedoch bedeuten, dass man zwar mit Kompass aber ohne Ziel unterwegs ist. Wenn’s nicht ins Blaue gehen soll, bieten sich sowohl die Klärung der Ziele (Was erwarten wir uns vom Social Web in der Internen Kommunikation?) als auch die Analyse der Art des Reisenden an: Welche Unternehmens- und damit Kommunikationskultur wird gelebt? Ist das Unternehmen bereit dafür, dass hierarchische Strukturen teilweise aufgeweicht werden, auch Kritik schneller sichtbar wird und MitarbeiterInnen strukturiert und gezielt eigene Verantwortung für Inhalte der Internen Kommunikation übertragen wird?

Aus bisherigen Reiseberichten gibt es noch weitere Erfolgsfaktoren:
– Klarheit über technische Möglichkeiten
– Klarheit darüber, was MitarbeiterInnen tatsächlich interessiert bzw.
was sie brauchen/nutzen werden
– volle Unterstützung durch das Management
– Stufenplan (nicht zu viel auf einmal wollen)
– Aktive Überzeugungsarbeit durch Führungskräfte
– begleitende Kommunikationsmaßnahmen
– Moderation, Beobachtung
– Pilotphase, in der alles probiert werden kann

Social Intranet ist nichts für ad hoc-Touristen. Wer richtig plant, wird aber mit einer spannenden Reise, bei der viele Höhepunkte betreffend Verbesserung der Internen Kommunikation warten, belohnt – in diesem Sinne: „bon voyage“!

PS: Wer noch Reiseliteratur braucht, dem sei das von Frank Wolf herausgegebene Buch „Social Intranet“ empfohlen (Carl Hanser Verlag 2011).

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