10.11.2013 | 7:13 PM | Kategorie:
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Kommunikation und Veränderung, Teil 3: Konfusion

Kürzlich habe ich ein neues Wort gelernt: „tschentschn“. Zuerst dachte ich, dass es sich um eine sprachliche Abwandlung des englischen Wortes „change“ handelt. Aber weit gefehlt, es ist kärntnerisch und bedeutet motzen, raunzen, meckern. Womit es doch auch etwas mit Change bzw. Veränderung zu tun bekommen kann… 

Denn wer kennt sie nicht, die Aussagen „Wozu das jetzt?“ oder „Naa, sooo net! Das hamma immer schon so g’macht!“ oder „Wer braucht denn das?“ oder „Wem ist denn DAS eingefallen?“ oder – auch eine beliebte Variante – „Lass sie nur, auch das geht vorbei…“. So wichtig offener Widerspruch sein kann, so mühsam kann (verdeckter) Widerstand in einem Veränderungsprozess werden. Dabei sind die oben genannten Aussagen typisch für eine ganz bestimmte Phase in diesem Prozess, die jedenfalls durchlaufen werden muss: die Konfusion.

In dieser Phase regieren Irritation, Gerüchte, die berühmte „Stille Post“ bzw. der Flurfunk besonders intensiv. Die Sicherheit des „Alten“ ist weg, das Neue irgendwie noch nicht da. Was ist daher bei der Internen Kommunikation in dieser Phase besonders zu beachten?

  • Sinn vermitteln durch Antworten auf folgende Fragen: Warum gibt es die Veränderung? Was ist der Vorteil des Neuen?
  • Transparenz schaffen durch Antworten auf folgende Fragen: Wo stehen wir derzeit? Was kommt (noch) auf uns zu? Was wissen wir schon/noch nicht? etc.
  • Möglichkeiten zum Mitdiskutieren/Mitgestalten schaffen durch Werkzeuge wie telefonische Hotline, Fragen/Antworten im Intranet, Diskussionsforen mit Führungskräften etc.

Unsicherheit und Konfusion sind vollkommen normal – gute Kommunikation kann den Veränderungsprozess beschleunigen, schlechte oder gar keine Kommunikation viel kaputt machen bzw. dazu beitragen, in der Konfusion und damit beim tschentschn stecken zu bleiben. Wär‘ doch schade, oder?

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