04.11.2010 | 5:33 PM | Kategorie:
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OTSconnect: der österreichische IT-Journalismus – zwischen Community, Blogosphere und first life Netzwerk

Am Mittwoch, 03. November 2010 bei der heuer 4. OTSconnect diskutierte im Studio 3 des Radiokulturhauses eine ausgewählte Expertenrunde aus Journalismus und Blogger-Szene über Social networks, Unternehmens-Blogs und die Frage „zwischen up-to-date und nicht-mehr-wahr“.

OTSconnect

vlnr: Alrun Mayer, Rudolf Felser, Thomas Jäkle, Verena Krawarik, Ritchie Pettauer, Benjamin Sterbenz, Zsolt Wilhelm

Um es auf den Punkt zu bringen: die Themen werden in den Staaten gemacht; die „Treiber“ und Innovatoren der Branche befinden sich an der Westküste der USA und die Entwicklungen und Trends kommen – mit mehr oder weniger Verspätung – in Österreich an. Für die österreichischen Journalisten ist es daher wichtig, einen guten Draht zu „drüben“ zu haben; das Gras wächst dort und die heimischen Niederlassungen der weltweiten Konzerne geben hierzulande nur schwer Informationen preis.

Der Grad an Information wird auch unterschiedlich bewertet: für Thomas Jäkle vom Wirtschaftsblatt stehen „ZDF“ – Zahlen, Daten, Fakten – im Vordergrund, um seine Leserschaft optimal zu bedienen, Zsolt Wilhelm von derstandard.at wiederum braucht mehr Details zu Services oder mobile devices, weil das eben seine Leserschaft und Community verstärkt interessiert. Diese Entwicklung – weg vom reinen Fachjournalismus und hin zu mehr B2C-Berichterstattung kann auch Rudolf Felser von der Computerwelt bestätigen, wobei er persönlich die Möglichkeit von twitter-Interviews schätzt, die Gesprächspartner aber nach wie vor fragen, „ob das eh in Print erscheint“.

Anhand des Beispiels von jajah oder garmz gingen die Emotionen in die Höhe – einhellige Meinung des Podiums: solche Unternehmen können in Österreich nicht bleiben oder groß werden, die müssen einfach auswandern, wo es ein IT- oder start-up – freundlicheres Umfeld gibt.

Die Wichtigkeit der Internationalität lässt sich auch aus dem Nutzerverhalten schließen – fast einhellig die Meinungen am Podium über heise , techcrunch, readwriteweb, mashable und Co. – Verena Krawarik, Innovationsfachfrau der APA, betonte, dass alles, was nicht online ist oder über diverse feeds aufgegriffen werden kann, in der Community nicht stattfindet. Ritchie Pettauer, Profi-Blogger, unterstrich die Qualität der deutschen Fachmedien und provozierte gerne und gut mit dem „Copy & Paste“ – Umgang der österreichischen Medien; außerdem verfolge er durchaus Unternehmens-Blogs, sofern sich dahinter wirklich die Entwickler und Fachleute befinden; sobald die PR bzw. Kommunikationsabteilung spürbar wird, ist diese Quelle für ihn nicht mehr relevant.

Unisono die Experten über Social Media & Co: Authentizität ist gefragt, alles andere gefährlich und was in den nächsten Monaten und Jahren an Technologie auf uns zukommt, war relativ schnell formuliert: Smartphones, Cloud Computing, location based social networks (zB: foursquare, gowalla).

Die gesamte OTSconnect-Diskussion gibt es hier als Audio-Aufzeichnung zum Nachhören.

5. November 2010, 04:20

Danke nochmal für die Einladung – war wirklich eine außergewöhnlich angeregte Diskussion 🙂

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