20.07.2017 | 8:26 AM | Kategorie:
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So wurden OTS-Aussendungen zum Klickhit – ein Halbjahresrückblick

Es war vor allem die hohe Rücktrittsquote in der Politik, die die Website www.ots.at im vergangenen Halbjahr zum Surren brachte. Das Portal ist schon längst nicht nur Rechercheplattform und Publikationsarchiv, sondern auch Quelle für Diskussionen im Netz. Doch neben politisch motivierten Abgängen boten auch Debatten rund um Kopftücher, Scheinfirmen und universitäre Prüfungsmissstände genügend Stoff für Schlagzeilen.

Vorwürfe, Gulasch und Rücktritte

„Gulasch“ nannte die ÖVP Niederösterreich die seit 2009 laufenden Aufdeckungsarbeiten zur Dr. Erwin Pröll Privatstiftung, die Falter-Chefredakteur Florian Klenk zu Beginn des Jahres zu Papier brachte. Es folgten Fake-News-Vorwürfe, die Klenk mit einer Klage beantwortete.

Pröll legte sein Amt zurück und eröffnete damit eine Serie an Rücktritten, die sich bald fortsetzen sollte: Die jungen Grünen legten Bundessprecherin Eva Glawischnig in einem offenen Brief Mitte März nahe, „Platz für andere“ zu machen. Die Grünen-Chefin trat im Mai als Parteivorsitzende zurück.

Diese Äußerungen sorgten für Gesprächsstoff

Für Aufregung sorgte das Plakat fürs FPÖ-Neujahrstreffen, auf dem ORF-Anchor Armin Wolf eine eindeutige Dominanz des Parteichefs Strache über Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer zu erkennen glaubte. FPÖ-Anhänger kritisierten die Interviewführung, und FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky legte in einer Aussendung nach, die ZIB 2 wäre in den „letzten 15 Jahren seiner Moderation zu einer linken Propagandasendung verkommen“.

Van der Bellens Kopftuch-Sager „Wir werden alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen – aus Solidarität“ ließ im April die Wogen des Landes hochgehen, dabei war lediglich die Formulierung unglücklich gewählt, erklärte der Bundespräsident später. Besonders unglücklich darüber zeigte sich die Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ), die das Kopftuch bei Frauen als eindeutiges Zeichen islamistischer Unterdrückung sehen und dieses daher entschieden ablehnen. Die Aussendung des ILMÖ verbreitete sich wie ein Lauffeuer.

Schnell verblasst der Glanz des Ruhmes

Neben Politikern vermögen auch Stars und Sternchen die Gemüter zu erhitzen. So sah sich André Heller Anfang des Jahres gemüßigt, richtigzustellen, dass seine vermeintlichen Briefkastenfirmen doch nur Vermögensverwaltungsgesellschaften wären, die zu Zeiten Waldheims der Absicherung am US-amerikanischen Markt dienen sollten. Ebenso ungerecht behandelt sah sich Katia Wagner, Ex-Miss Austria und Betreiberin der Beauty-Salons „The Beauty Bar“. Als das Arbeitsinspektorat aufgrund vermehrter Beschwerden diverse Mängel an ihren Etablissements aufzeigte, tat die Jungunternehmerin ihren Unmut in den Sozialen Medien kund, ein monatelanger Streit entbrannte, zu dem auch die Arbeiterkammer Kritik übte und meinte „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.“

Missstände aufdecken

Doch nicht nur Meinungsbekundungen finden auf ots.at Platz, viele sehen in der Reichweite der Plattform die Möglichkeit, öffentliche Missstände aufzudecken. Der Fall des steirischen Arztes, der seine Kinder gequält und medikamenten- und drogenabhängig gemacht hatte, erregte die Gemüter. Der Presserat rügte einige Medien anschließend dafür, den Namen des Täters vollständig genannt zu haben. Die Opfer des Arztes meldeten sich kurz darauf mit einem offenen Brief, in dem sie erklärten, sie hätten durch die Anonymisierung ihres Peinigers Nachteile erlitten und dass Opfer- vor Täterschutz stehen solle. Es dauerte nicht lange, bis das Netz Bescheid wusste.

Auch die Mechanik-Prüfung der Technischen Universität Wien, die mit einer Durchfallquote von 97 Prozent praktisch kaum zu bewältigen ist, sorgte für Aufregung. Die HochschülerInnenschaft der TU bekritelte in einer Aussendung  die Situation und zählt damit zu den meistgeklickten im vergangenen Halbjahr.

 

Die Top 10 der OTS-Aussendungen

  1. Vilimsky: Armin Wolf zieht ORF-Interview wieder mal ohne eine einzige Sachfrage durch
  2. Katastrophale Prüfungssituationen an der TU Wien
  3. VPNÖ-Pressedienst dokumentiert: Dr. Klenk bedroht VP NÖ mit Klage für Fake-News-Geschichte 
  4. Opfer- oder Täterschutz? – Offener Brief an den Presserat
  5. Offener Brief an Eva Glawischnig: Fürchtet euch nicht
  6. AK Wien zu Beauty-Salon: „Wer im Glashaus sitzt …“
  7. Ebner: Bekommt Dr. Klenk Geld für seine Skandalisierungs-Neurotik?
  8. Entgegnung APA zur Presseaussendung der Volkspartei Niederösterreich „Ebner: Bekommt Dr. Klenk Geld für seine Skandalisierungs-Neurotik?“
  9. Pröll-Sprecher zu „Falter“-Artikel
  10. Andre Heller: Richtigstellungen zu aktuellen Medienberichten

 

 

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