04.10.2011 | 9:41 AM | Kategorie:
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Wer nicht kommt zur rechten Zeit …

Über das richtige Timing als Erfolgsfaktor in der PR wurde schon viel geschrieben. So wissen heute nahezu alle Kommunikationsverantwortlichen und PR Berater, wie wichtig es ist, Themenschwerpunkte von Medien sowie jährlich fixierte Themensettings zu kennen und – just in time – entsprechende PR Inhalte dazu zu liefern.
Die Erfolgschancen für solch redaktionelle Services stehen bekanntermaßen gut. Den dafür nötigen Wissensstand über das Themensetting relevanter Leitmedien aktuell zu halten ist durchaus arbeitsreich. Doch beginnt eine wirkliche Timing-Strategie erst danach. Diese nimmt sich nämlich das bisherige PR Verhalten des Mitbewerbs unter die Lupe und – je nach Strategie – begnügt sich die eigene PR dann vielleicht nicht nur mit einer „just in time“ Lieferung, sondern prescht zum Beispiel vor. Oder lässt bewusst andere vor und setzt, aufbauend auf die geschaffene Awareness, mit dem passenden Newswert nach. Zu einer solchen Strategie empfiehlt sich übrigens auch eine „MediaWatch Themen Analyse“.

Seine PR Hausaufgaben in diesem Bereich zu machen, macht also Sinn. Doch gibt es darüber hinaus eine noch entscheidendere PR Tugend in Sachen Timing: Nämlich zur rechten Zeit sein vorgefasstes Themensetting wieder zu verwerfen.

„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ (Victor Hugo)

Wie war das noch im Märchen mit der Goldmarie und Pechmarie? “Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich!“ rief das Brot. Und Goldmarie unterbrach ihren Weg, blieb stehen und tat spontan das, was in diesem Moment zu tun war. „Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif!“ rief der Apfelbaum. Goldmarie unterbrach wieder ihren Weg und erntete die reifen Äpfel. Die Pechmarie dagegen, nur ihr Gold im Kopf, ignorierte alle Rufe am Weg und eilte streng nach Plan zur Frau Holle, bei der sie dann die nötige Präsenz in ihrer Arbeit genau so wenig hinbekam. Die Ergebnisse kennen wir. Nicht nur aus dem Märchen.

Präsent sein und mit höchster Aufmerksamkeit aus dem Moment heraus das Richtige tun – das ist, nach allen gemachten Hausaufgaben, nicht nur für jeden persönlich der goldene Weg zum Glück, sondern es läuft auch in der PR so. In der „großen“ medialen Kommunikation. Wäre ja zu komisch, wenn es dort anders wäre.

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