08.05.2017 | 11:48 AM | Kategorie:
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Don’t call us, we call you! Seien Sie als Ansprechpartner für die Medien direkt und ohne Umwege erreichbar!

Für orf.at-Redakteur und Chef vom Dienst (CvD) Guido Tiefenthaler steht Zeitdruck an der Tagesordnung. Presseaussendungen müssen für ihn deshalb besonders klar gestaltet sein. In unserer Interview-Serie Wer liest eigentlich Presseaussendungen? fragen wir Journalistinnen und Journalisten, was Sie sich von PR-Material erwarten.

Wie würden Sie Ihren Arbeitsalltag in ein paar Sätzen beschreiben?

Als Redakteur und CvD von orf.at ist mein Arbeitstag vor allem von dreierlei geprägt: Zeitdruck, der Notwendigkeit, schnell Entscheidungen zu treffen (und diese gegebenenfalls bei geänderter Nachrichtenlage ebenso schnell wieder zu revidieren) – und bei all dem vor allem sorgfältig und seriös über Themen und den journalistischen Umgang damit zu entscheiden sowie Storys zu recherchieren und zu schreiben. Es ist ein permanenter Wechsel zwischen eigenständigem Arbeiten und Teamarbeit und -abstimmung.

Greifen Sie bei Ihrer Themenrecherche auch auf Presseaussendungen von Unternehmen und Institutionen zurück?

Ja.

Wie muss für Sie eine Presseaussendung aufbereitet sein, damit Sie etwas damit anfangen können?

Die richtigen Stichworte müssen prominent gesetzt sein – vor allem für die Suchfunktion, also etwa in der Beschlagwortung. Je kürzer, desto besser. Essenziell ist zudem eine tatsächlich und direkt unter der angegebenen Nummer erreichbare Kontaktperson (Rückfragehinweis). Im Sekretariat zu landen, dreimal durchgestellt zu werden und sich jedes Mal von Neuem erklären zu müssen, raubt Zeit und nervt.

Welche Fehler machen Aussender von Presseinformationen häufig?

Der Name des Akteurs scheint im Text oft erst unter ferner liefen auf. Subjekt und Objekt – also Akteur und Thema – erschließen sich teils aus dem Titel nicht.

Was ist ein absolutes No-Go bei PR-Materialien?

Zu viel davon. Eine Liste, welches Material zur Verfügung gestellt werden kann, mit URL, Mailadresse oder Telefonnummer, reicht völlig. Denn wenn ich Interesse habe, melde ich mich. Noch schlimmer sind höchstens MB-starke E-Mails.

Wie möchten Sie von Aussendern angesprochen werden, wie nicht?

Gar nicht. Wozu? Eine ähnliche Untugend wie Duzereien.

 

Guido Tiefenthaler, CvD von orf.at

„Eine Liste, welches Material zur Verfügung gestellt werden kann, reicht völlig.Wenn ich Interesse habe, melde ich mich.“ Guido Tiefenthaler ist Redakteur und CvD von orf.at

 

 

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