1 Million Dollar ist nicht genug!
… so die Meinung der meisten „Kreisianer“ von t3n auf Google+. Warum? Da fang ich doch lieber ganz am Anfang an.
Professor Michael Cox von der Southern Methodist University’s Cox School of Business hat seine Studenten gefragt, wie viel ihnen der gänzliche Verzicht auf’s Internet – für den Rest ihres Lebens – Wert wäre. Das Resultat: Nicht um viel Geld würden die Studenten auf ihr Internet verzichten.
Das gleiche Bild wird auf den Google+ Seiten von t3n vermittelt. Hier ein paar ausgewählte Meinungen:
„Dann wär‘ ich ja arbeitslos“ … „Für 50 Millionen könnte man darüber sprechen“… „NIEMALS!!!“ … „Mit ’ner 0 mehr würde ich darüber nachdenken“ … „Für kein Geld der Welt“ … „1 Mio. ist heutzutage nichts.“
Man könnte jetzt anmerken, dass die Leser von t3n eher Technik-affine Nerds sind und tatsächlich Schwierigkeiten haben, den Rest ihres Lebens ohne Internet auszukommen. Vielleicht sind viele Postings einfach nur ironisch gemeint, sicher nicht alle.
Eine meiner Lieblingspostings ist: „Da wär ich ja arbeitslos“ oder „als Web-Designer undenkbar“. Der Internet-Job als Berufung – wie bei Mönchen oder Ordensschwestern, denen ich eher glaube, dass sie für eine Million nicht auf ihre Arbeit verzichten würden? Unbestechliche Web-Designer, die nicht auf ihren Job verzichten und lieber mühsam auf Kundenfang gehen, als sich einen entspannten Offline-Job zu gönnen? Das hat irgendwie was Romantisches…
Etwas sprachlos bin ich bei Aussagen wie: „1 Mio. ist heutzutage nichts mehr Wert.“ Eine wertlose Million also. Na ja, da fällt mir echt nichts dazu ein …
Die eigentliche Überraschung bei diesen Postings ist für mich, welchen Stellenwert die t3n-Community dem Internet einräumt. In einer Welt, in der sich alles um Profit dreht, verzichtet ein Großteil auf eine Million Euro (oder Dollar – egal). Oder soll ich besser „will ein Großteil auf eine Million Euro verzichten“ schreiben, denn bei einem bin ich mir sicher: Wenn eine Million Euro auf dem Tisch liegt, dann werden die meisten die Million „einsackeln“ und schauen, dass sie schnell und ohne Aufsehen zu erregen nach Hause kommen.
Auch sehr überraschend ist für mich, dass sich die Community derart an das Internet fesselt. Ist es wirklich so erstrebenswert, nicht mehr vom Internet loszukommen?
Interessant wäre zu wissen, ob es sich bei den vielen Postern vorwiegend um Digital Natives handelt. Weil, wenn nicht, dann würde mich interessieren, wie die vor dem Internet gelebt haben. Halt, nicht falsch verstehen, ich bin kein Fan von „früher war alles besser“. Aber noch weniger Fan bin ich von „heute ist es besser als es jemals war“ – obwohl das in einigen Bereichen sicher eher stimmt.
Es gibt natürlich auch andere, die sehr wohl sofort auf das Internet verzichten würden, wenn man sie mit einer Million ausbezahlte. „Für ’ne Million würd ich aufs Internet schei*en!!!“ ist nur eine (recht derbe) der Meinungen von der Gegenseite.
Wer diese Zeilen liest, wird nicht überrascht sein, dass auch ich auf’s Internet verzichten würde. Ich würde auch gleich mein Handy hinterher schießen (mit großer Freude).
Denn es gibt noch so viel zu entdecken, wobei das Internet einfach nur im Weg steht.
Wie ist eure Meinung – Verzicht oder nicht?
Noch eine kleine Anmerkung:
Der t3n Account auf Google+ ist aus irgendwelchen Gründen momentan nicht online. Das wäre vielleicht ein extra Blog-Beitrag wert.
„Nicht immer macht es Sinn, überall der erste zu sein.“ 😉
Vielleicht hat Google den Account wieder gelöscht, weil es ja noch keine „offiziellen“ Firmenseiten geben darf.
Einerseits stimme ich Dir absolut zu. Man sollte sich definitiv nicht ans Internet „fesseln“. Andererseits gehts da ja vielleicht nicht nur ums Internet an sich, sondern auch um Selbstverwirklichung, Beruf bzw. eine Arbeitsstelle, Spaß, Überzeugung usw. Ich finde es sehr schön zu hören, dass (viel) Geld an der Stelle anscheinend weniger wichtig ist.
Und es ist ja auch eine fiktive Frage. Würde jemandem tatsächlich dieses Angebot gemacht werden, könnten die Ergebnisse eventuell anders aussehen.
Wahrscheinlich gibt es beide Varianten:
Die einen, die das Geld nehmen würden und nach einiger Zeit realisieren, dass sie doch lieber das Internet hätten, und die anderen, die das Geld nicht nehmen und sich dann „in den Hintern beißen“, weil sie so einfach nie wieder an eine Million kommen werden.
Es kann auch sein, dass es wie bei kleinen Kindern ist, die immer das Spielzeug haben möchten, mit dem ein anderes Kind gerade spielt.
Also wenn ich die Million habe, dann möchte ich das Internet und wenn ich das Internet habe, dann möchte ich die Million.
Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren, weil so eine Studie viel zu teuer ist und wie du schon richtig anmerkst – reine Fiktion 🙂
[…] solches Szenario muss auf jeden Fall verhindert werden. Denn nicht einmal für einige Millionen Euro würden die Menschen auf das Internet verzichten wollen. Die Reaktion auf einen solchen Verlust wäre wahrscheinlich Panik, Orientierungslosigkeit […]
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