02.01.2013 | 5:46 PM | Kategorie:
0

„Jetzt ist es offiziell“

Wir stehen am Anfang eines – gerne „Super-Wahljahr“ – genannten Jahres. Eine Volksbefragung, vier Landtagswahlen, eine Nationalratswahl. Hoch-Zeit für politische Kommunikation und Berichterstattung. APA-OTS wird voraussichtlich – wie auch schon in der Vergangenheit – eine Rolle in den Wahlauseinandersetzungen spielen. Seit über 40 Jahren verbreitet APA-OTS kostenpflichtig „Presseinformation unter inhaltlicher Verantwortung des Aussenders an Medien und interessierte Öffentlichkeiten“ und bietet damit Parteien, Organisationen, Medien und NGOs eine Plattform für die Artikulation ihrer politischen Positionen und Meinungen.

Über die Jahre hat sich OTS in der Funktion eines quasi-offiziellen Verbreitungskanals etabliert, das Aufkommen der sozialen Medien hat diese Position des OTS Dienstes – wegen der größeren Reichweite –  tendenziell noch gestärkt. „Jetzt ist es offiziell“ schreiben Journalisten, wenn über OTS eine Bestätigung oder ein Dementi, eine Rücktrittserklärung oder eine Entschuldigung versendet werden.

Die starke politische – und kontroversielle – Komponente des OTS-Dienstes macht ihn spannend und bringt ihm Aufmerksamkeit.  Diese kommt all seinen Nutzern zugute, im günstigen Fall kommt es zu einem echten Diskurs, der allen politischen „Stakeholdern“ eines Themas die Möglichkeit gibt, ihre Position in einem medialen Umfeld zu dokumentieren: Parteien, Interessensvertretungen, NGOs und manchmal einzelnen Beteiligten. Ein leistungsfähiges Archiv und ein gutes Metadaten-System machen die Diskussionen auch nach Jahren  nachvollziehbar und dokumentieren jede einzelne Aussendung, alle Informationen bleiben „im Original“ erhalten. Alle Leser und Leserinnen, egal ob Medien, „interessierte Öffentlichkeiten“ oder Privatpersonen, haben über eine Reihe von Empfangsmöglichkeiten kostenfreien Zugriff auf alle Aussendungen, alle Bilder und das Archiv und können sich so ein ungefiltertes und „unzensiertes“  Bild über die Meinungen und Positionen der Aussender machen.  Ein verpflichtender Rückfragehinweis gibt Aufschluss, von wem die Aussendung kommt und wer dafür verantwortlich ist. „Anonyme“ Aussendungen oder die Verwendung eines Pseudonyms sind nicht gestattet.

Wer also entscheidet, was auf OTS zu lesen ist?

Große Kunden (das sind z.B. alle im Nationalrat vertretenen Parteien, die großen Interessensvertretungen, alle Ministerien, die Landespressedienste, aber auch der ORF und andere Medien) sind „Selbsteinsender“, d.h., sie haben die Möglichkeit, Aussendungen unabhängig vom OTS-Desk zu versenden und  haben Zugang zu unserem Versendesystem www.ots-manager.at, ihre Aussendungen gelangen direkt in das Verbreitungsnetz.

Diese Aussender entscheiden also selbst, welche Inhalte sie über OTS verbreiten. Eine inhaltliche Überprüfung durch OTS findet nicht statt, würde den organisatorischen Rahmen sprengen und die Funktion des OTS-Dienstes in Frage stellen. Medienrechtlich sind Selbsteinsender die Medieninhaber ihrer eigenen Inhalte und damit auch rechtlich für diese verantwortlich.

Anders bei Aussendungen, die über den OTS-Desk versendet werden (also zuvor durch die „Hände“ von APA-OTS gehen):  Hier wird  eine formale Prüfung vorgenommen. In Ausnahmefällen werden Aussendungen nicht, oder – nach Rücksprache mit dem Aussender – in abgeänderter Form verbreitet, insbesondere wenn Personen, die nicht im öffentlichen Interesse stehen, betroffen sind. Ebenfalls „kritisch“: Aussendungen zu Gerichtsangelegenheiten, Nachbarschaftskonflikten oder Aussendungen mit extremer Wortwahl.

Das „Super-Wahljahr“ 2013 hat begonnen. Der OTS-Dienst spiegelt – mit allen Vor-und Nachteilen – Inhalt und  Stil der politischen Auseinandersetzung und die Themenlage der österreichischen Medien  wieder.  Es wird argumentiert, dementiert und gestritten werden. Wir erwarten ein spannendes Jahr.

Kommentieren

Ihre Daten werden im Rahmen der Kommentarfunktion gespeichert, darüberhinaus aber für keine weiteren Zwecke verwendet. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Kommentar zurücksetzen