04.01.2010 | 11:36 AM | Kategorie:
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Was bringt die nächste Dekade?

Start einer Liste für den PR-Bereich. Die ersten Tage des neuen Jahres – Zeit für eine Vorschau, die ich für mich allerdings privat gestalte. Aber auch Zeit für eine Vorschau, die sowieso viel spannender ist: Was werden die „10er-Jahre“ bringen? Eine klassische Teenager-Phase, in der sich vieles entwickelt? Und zwar ganz im Speziellen auch für die PR? Wäre doch interessant, hier eine Liste zu starten…

Spontan kommen die „großen Themen“ in den Sinn: Corporate Social Responsibility (CSR), Social Media, Internationalisierung, Erfolgskontrolle, etc. Sicher alles Bereiche, die schon in den vergangenen Jahren von Bedeutung waren, und uns alle auch in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Hier gibt es sowohl Entwicklungs- als auch Spannungspotenzial für die PR-Szene. Wer setzt sich bei CSR durch? Wie werden die Web 2.0 Werkzeuge weiter Eingang in die PR-Programme finden? Einige andere Dimensionen stellt auch der deutsche PR-Trendmonitor (Ergebnisse einer Befragung von Faktenkontor und news aktuell unter rund 1.360 Fach- und Führungskräften aus PR-Agenturen und Pressestellen verschiedener Unternehmen) zusammen.

Doch noch viel spannender finde ich jene „kleinen“ Beobachtungen aus der Branche, über die KollegInnen berichtet haben: So kam zu einer Pressekonferenz eines Kollegen eine Journalistin, die fünf (!) verschiedene Medien vertreten hat. Für mich wirft das einige Fragen auf: Schreibt sie einen Bericht und verteilt ihn an fünf Medien? Versucht sie für jedes Medium einen anderen „Aufhänger“ zu finden (und muss man als PR-Mann/-Frau diese Varianten schon „mitdenken“)? Unterstützt dieses Vorgehen nicht auch den Bedeutungsverlust der klassischen Medien, indem die Leser den Eindruck bekommen, dass in allen Zeitungen bzw. Zeitschriften das Gleiche steht? Oder noch weitergedacht: Wie schwierig wird Qualitätsjournalismus in Zukunft?

Ein ganz anderes (oder doch verwandtes?) Erlebnis hatte eine Kollegin, die gehört hat, wie ein junger PR-Berater meinte, dass man gar keine profunde Ausbildung für diesen Beruf brauche; hauptsache, man kenne sich technisch bei den Neuen Medien gut aus. Kann es in Zukunft egal sein, ob man Kommunikationsmodelle kennt und anwenden kann? Kann es sein, dass ein strategisches Herangehen an Kommunikationsprobleme wirklich irrelevant wird? Was ist mit den soziologischen, psychologischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, etc. Dimensionen? Ich finde, dass man PR nicht auf einzelne Werkzeuge reduzieren kann oder darf. Aber vielleicht war das auch ein erster Hinweis auf eine notwendige Qualitätsdiskussion.

Dass wir uns mit den „großen Themen“ (und die obige Liste ist sicher nicht vollständig) und mit der Qualität beschäftigen werden müssen, steht außer Zweifel. Im Detail wird’s dann sicher interessant und das Schöne ist: Wir können es mitgestalten! In diesem Sinn freue ich mich auf 2010 und wünsche ein guten Start in ein erfolgreiches neues Jahr!

PS: Vielleicht möchte jemand die Liste ergänzen, erweitern, umstoßen,… Würde mich freuen zu lesen, welche Trends Sie so „erschnuppern“…

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