22.12.2008 | 2:36 PM | Kategorie:
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High Quality oder Huschpfusch? Woran Sie gute Onlineforschung erkennen – Die Methoden

Am Anfang ist die Frage, nicht die Methode. Bei Beratern, die sich die Zeit für eine intensive Auseinandersetzung mit Ihrer Problematik nehmen, sind Sie gut aufgehoben. In einem nächsten Schritt wird überlegt, welches Erhebungsinstrument für Ihre Fragestellungen am zweckmäßigsten ist. Neben den klassischen telefonischen, face-to-face und schriftlichen Befragungsmethoden kann dies auch Onlineforschung sein. Eine Reihe von Indikatoren sollte vorab geprüft werden, um Gewissheit darüber zu erlangen, die richtige Wahl der Befragungsart getroffen zu haben.


An erster Stelle steht die Frage nach den Menschen, die man erreichen möchte und ob man diese mit Onlineforschung auch tatsächlich ansprechen kann. Aktuelle Zahlen zum Internet-Markt in Österreich belegen eine regelmäßige Nutzung von 63% der ÖsterreicherInnen ab 14 Jahren (GfK-Online-Monitor Q3/2008). „Regelmäßig“ bedeutet zumindest mehrmals pro Monat. Zumindest gelegentliche Nutzer sind es 67%. Diese Definition der Internet-Nutzung hat Auswirkungen auf den oft zitierten Vorteil der Schnelligkeit des Mediums für Forschungsbelange. Natürlich kann innerhalb eines Tages eine große Stichprobe zusammengebracht werden, sofern genügend Einladungen an die Zielgruppe versandt wurden. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Sie dabei jedoch überwiegend Heavy User erreichen, die täglich ihren E-mail Account kontrollieren. Wenn das Ihre Zielgruppe ist – prima. Falls nicht, sollten Sie bzw. Ihr Lieferant die Geduld aufbringen, den Fragebogen einige Tage online zu belassen, um auch von jenen Personen Feedback zu erlangen, die nicht so häufig das Internet verwenden.

Die Nutzung des Internets verteilt sich nicht gleichmäßig in der Bevölkerung. Noch immer sind ältere Bevölkerungsteile und sozial schwächere Menschen unterrepräsentiert. Sollten diese Gruppen eine wesentliche Rolle in der geplanten Forschung spielen z.B. bei Seniorenstudien, ist Onlineforschung nicht zu empfehlen. Auch in der Wahlforschung sind Daten, die aus Online-Erhebungen resultieren mit Vorsicht zu interpretieren, wenn sie Gültigkeit für die gesamte wahlberechtigte Bevölkerung haben wollen. Insbesondere die Gruppe der über 70-Jährigen ist nach wie vor per Festnetztelefon am besten zu erreichen.

Wann also Onlineforschung einsetzen? Gut repräsentativ abgebildet werden kann die Bevölkerung bis rund 55 Jahren z.B. Berufstätige. Falls die Fragestellung in Bezug zum Internet steht, wie beispielsweise die Nutzung von Web-Services und neuen Online-Produkten, kann selbstverständlich Onlineforschung ebenfalls als Instrument eingesetzt werden. Eine Ausnahme bildet die Erhebung der Internetnutzung, die, wie die oben zitierte Studie, telefonisch erfolgen muss – ansonsten wäre es quasi wie eine Befragung unter Schifahrern, wie viele Schifahrer es gibt. Aber auch viele andere Fragen lassen sich mit Onlineforschung effizient beantworten, beispielsweise wie Werbung wirkt, welche Produktideen am besten ankommen oder wie zufrieden Kunden mit bestimmten Angeboten sind.

Am 29. Dezember im zweiten Teil zur Onlineforschung: Online-Access-Panels.

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