25.01.2018 | 10:31 AM | Kategorie:
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OTS-History: Vom Fernschreiber zur digitalen Revolution

In der neuen OTS-Blog-Reihe „OTS-History“ werden wir Ihnen Ausgrabungen und Artefakte aus der Geschichte von APA-OTS näher bringen. Los geht’s mit der ersten Geschichtsstunde. Frau der ersten Stunden bei APA-OTS ist Andrea Fass, Leiterin der Abteilung Customer Support. Heute bemühe ich sie als Historikerin:

Liebe Andrea, woraus und worin bestand die OTS-Ursuppe?

Ganz zu Beginn, also noch lange vor meiner Zeit, hieß OTS „Netz 2“. Die Definition der OTS aus dem Redaktionshandbuch 1985 war damals schon: „Übermittlung von Presseaussendungen unter der Verantwortung des Absenders an die österreichischen Tageszeitungen und den ORF einschließlich Länderstudios.“ Erst im Jahre 1988 wurde der „Medieninformationdienst“ das erste Mal offiziell erwähnt. 1991, im Jahr meines Eintritts in die APA, wurden die Presseaussendungen per Fernschreiber,  Fax oder Post an uns geschickt. Fernschreiber hatten wir keinen im Büro, dieser stand bei der „APA-Hotline“, dem Nachfolger des „Fernschreibraums“. Die dort einlangenden Texte wurden uns mittels Rohrpost zugestellt. Dazu brauchten wir leere Plastikbüchsen, die sogenannten „Bomben“. Hatten wir keine leeren Plastikbüchsen, so mussten wir  eine „Bombe“ telefonisch anfordern. Die Texte wurden dann abgeschrieben und über unser Redaktionssystem an  die OTS-Empfängerkreis versendet. Auch telefonisch wurden Texte durchgegeben. Dazu gab es eine Liste der berechtigten Personen, um Missbrauch zu vermeiden. Unseren Kunden wurde der Beleg, gemeinsam mit Empfängerliste, per Post zugesandt. Im Jahr 1993 wurden wir übrigens von APA-MID (Medieninformationsdienst) in OTS (Originaltext-Service) umbenannt.

Rohrpostsysteme werden heute zum Beispiel noch in Krankenhäusern verwendet um Medikamente, Proben, Unterlagen u. Ä. zu verteilen. Etwas kleiner aber so ähnlich sahen die „Bomben“ auch bei APA-OTS aus, mit denen die Presseaussendungen innerhalb des Hauses in die Abteilungen zugestellt wurden.

Bombastisch sozusagen!… Wie hast du die Entstehung der APA-OTS erlebt? Also das „Erwachsenwerden“ und die Gründung der Tochterfirma APA-OTS Originaltext-Service GmbH?

Der Millenniumswechsel brachte OTS ihre Eigenständigkeit. Wir waren die erste Tochterfirma der APA, die damit eigenständig und firmenrechtlich klar von der APA-Redaktion abgegrenzt worden ist – neugewonnene Freiheit und dennoch nah bei der APA-Mutter. Der Fokus war zur Gänze auf das Produkt Presseaussendung gerichtet,  um das sich fortan alles drehte.

Wenn du die einschneidendsten Entwicklungsschritte bei OTS benennen müsstest, welche wären das deiner Meinung nach?

Die Implementierung der E-Mail als Übermittlungsmethode für Presseaussendungen an uns Mitte der 90er Jahre. Ein echter Segen: Kein Abtippen mehr notwendig. Einfach alles markieren, kopieren, einfügen….Eine schier unmessbare Arbeitserleichterung. Und dann: OTS goes Internet. Der Empfängerkreis ist damit ja praktisch explodiert. Während Presseaussendungen vorher nur einem eingeschränkten Empfängerkreis wie den AOM-Nutzern, Medien, Interessenvertretungen zur Verfügung standen, konnte man danach – ab 1997 – mit unserer allerersten Website ots.apa.at die „ganze Welt“ erreichen. Ein echter Meilenstein.

Wie stehst du zu dem Satz „Früher war alles besser“ in Bezug auf OTS?

Die allgemeine Beschleunigung, die mit den technischen Errungenschaften einhergeht, hat den Zeitdruck gewaltig ansteigen lassen. Und weil ja vermeintlich alles „einfacher“ geworden ist, meinen viele, man müsse ja eh nur auf ein Knopferl drucken und der Rest ginge von selbst. Was alles an Know-how und Hintergrund-Arbeit dazugekommen ist, zum Beispiel die Qualitätskontrolle und Optimierungen der einzelnen Presseaussendungen, ist nach außen nicht so sichtbar.

Worüber bist du froh, dass es die digitale Revolution bei OTS nicht überlebt hat?

Telefonische Aufnahmen. Die Zeiten des Diktats am Telefonhörer sind Gott sei dank vorbei.

Gibt es auch Dinge oder Umstände, die du dir zurück wünschst?

„Bomben“, wenn auch nur in Form von Schwedenbomben 😉

Welche Errungenschaft bei APA-OTS findest du besonders toll?

Ein großer Schritt nach vorne war der OTS-Manager, unser Redaktionssystem, in dem mittlerweile auch unsere Kunden selbst ihre Aussendungen, Anhänge und Formatierungen selbst einstellen können. In jüngerer Vergangenheit hat der OTS-Manager zum Beispiel die Web-Features dazubekommen, damit kann man YouTube-Videos einbinden, Call-to-Action-Buttons erstellen und so weiter. Im vergangenen Jahr haben wir unser Verbreitungs-Service um die OTS-Contentplatzierung erweitert. Außerdem finde ich es fantastisch, wie hervorragend OTS-Aussendungen bei Googlesuchen gerankt sind. Aber auch das passiert ja nicht von selbst, sondern durch kontinuierliche Suchmaschinenoptimierung. So erstaunlich ist das also gar nicht, sondern das Ergebnis von viel guter Arbeit in unserem Webdevelopment.

Was hatte all die Jahre hinweg immer Bestand?

Die Kundschaft ist Königin! Das ist all die Jahre die oberste Prämisse geblieben. Kundenzufriedenheit und Lösungsorientierung waren, sind und bleiben die Grundpfeiler unserer Arbeit im Customer Support.

Danke, Andrea! Das ist ein wunderbares Schlusswort.

 

Andrea Fass arbeitet seit 27 Jahren bei APA-OTS. Sie ist Leiterin des Customer Supports, einem siebenköpfigen Team, das sich um die Qualitätssicherung der OTS-Aussendungen und Kundenbetreuung kümmert.

 

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