21.02.2018 | 10:09 AM | Kategorie:
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Ausbildung in der PR: Wie wird man eigentlich selbstständige PR-Beraterin?

PR-Spionin

Man kennt sie wahrscheinlich eher als PR-Spionin als mit ihrem bürgerlichen Namen: Sylvia Fritsch spioniert in ihrem gleichnamigen Blog PR-Trends, Wissenswertem und Nützlichem aus der PR-Welt hinterher. Die Motivation und das Interesse an der Materie zieht sie aber aus ihrer Haupttätigkeit: Sie ist selbstständige PR-Beraterin und hat bereits viele Stufen der Ausbildung hinter sich. Im Interview erzählt sie uns, warum sie für eine PR-Ausbildung entschieden hat, obwohl sie bereits Praxiserfahrung hatte.

Liebe Sylvia, erzähle uns mal, welche Ausbildungsstufen du hinter dir hattest?

Nach dem Studium der Germanistik und Vergleichenden Literaturwissenschaft hab ich ein Praktikum bei einer Lifestylezeitschrift in Hamburg gemacht, dann war ich als Journalistin unter anderem bei der„Ganzen Woche“ in Wien tätig. Bei Letzterer war ich für den Bereich Gesundheit und Leben zuständig. Dort kam ich viel in Kontakt mit PR-Leuten und ihrer Arbeit. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich die PR erst so richtig auf dem Radar.

Das heißt, die Liebe zur PR ist erst mit dem „Tun“ gekommen?

Ja schon. Ich habe danach in einer PR-Agentur, die auf Tourismus spezialisiert war, angefangen. Endlich konnte ich Kommunikation von der Pike auf lernen. Kurze Zeit später bin ich zur PR-Beraterin aufgestiegen. Für mich war das aber zu wenig. Ich wollte nicht nur „Learning by Doing“, sondern mich auch wirklich auskennen und in dem Bereich fortbilden. Schließlich habe ich mich dazu entschlossen, den Lehrgang „Public Communication“ an der Uni Wien zu machen. 2007 war dieser Lehrgang „State of the Art“. Heute gibt es ja zahlreiche Ausbildungsstätten. Ich habe diesen Lehrgang berufsbegleitend absolviert.

Welchen Stellenwert räumst du deiner Ausbildung in deiner Karriere ein?

Ohne Ausbildung geht es heute nicht mehr. Man muss die Basis kennen. Früher war es üblicher, das PR-Handwerk ausschließlich „on the job“ zu lernen. Das ist heute schwierig. Eine Ausbildung, die schwarz auf weiß deine Kenntnisse nachweist, ist wichtig, um ein Praktikum, geschweige denn einen Vollzeit-Job in der Kommunikationsbranche zu bekommen. Allerdings ist auch der Direkt-Einstieg durch eine Ausbildung nicht garantiert, man wird wahrscheinlich klein anfangen.

Heute bist du selbstständig – also unabhängig. Findet das Wissen aus Studium und Lehrgang hier noch Anwendung?

Ja, die meisten Grundlagen der Kommunikationsarbeit sind immer noch gültig. Es hat sich aber durch den digitalen Wandel sehr viel verändert und somit ist es als Kommunikationsberater immer eine gute Idee, up-to-date mit neuen Entwicklungen in der digitalen Kommunikation zu sein. In meinem Fall war das ein weiterer Lehrgang für Social Media und SEO-Management, den ich 2017 absolviert habe sowie die laufende Information über Trends und Neuerungen im Bereich Social Media und auch Content Marketing.

Wie bringst du Weiterbildung in deinem vollen Terminkalender unter?

Im Moment absolviere ich keine große Weiterbildung, ich besuche aber Branchenevents – sofern es meine Zeit zulässt – und lese immer wieder gerne Fachliteratur und Fachblogs aus dem Bereich Kommunikation. Dafür darf ich seit diesem Jahr selbst regelmäßig mein Wissen im Bereich Blogs und Blogger Relations an der Digitalworld Academy in Wien weitergeben, was mir großen Spaß macht.

Empfiehlst du angehenden PR-Leuten eine bestimmte Ausbildung?

Vom PRVA gibt es eine Liste der prädikatisierten Ausbildungen, die ist empfehlenswert. An dieser Liste würde ich mich als Anfänger in der Kommunikationsbranche orientieren. Welche Ausbildung man wählt, hängt stark davon ab, ob man das Ganze lieber wissenschaftlich oder praxisorientiert angehen möchte. Einen Wochenend-Lehrgang würde allerdings nicht empfehlen, denn PR ist weit mehr als ein Wochenend-Lehrgang.

Wie sollte es idealerweise nach der Ausbildung weitergehen?

Meine persönliche Karriere-Empfehlung ist auf alle Fälle in einer Agentur zu starten. Ich habe in meiner Agenturzeit viel mehr gelernt, als in einer Pressestelle. Man hat mit vielen unterschiedlichen Kundinnen und Kunden zu tun, man ist für unterschiedliche Bereiche zuständig und muss alles machen – vom Erstellen von Journalistenverteilern bis zum Konzeptschreiben. Erst dann würd ich zu einer Pressestelle in einem Unternehmen oder in einer Organisation wechseln.

Was hättest du auf deinem Karriereweg anders gemacht?

Im Grunde hat sich alles gut gefügt und der rote Faden ist stimmig, das kann ich rückblickend sagen. Die eine oder andere Entscheidung für einen Arbeitgeber war im Nachhinein gesehen nicht klug, aber das kann man vorher leider nicht wissen. Letztendlich ist alles im Leben wie auch in der PR ein fortwährendes dazulernen.

Danke, liebe Sylvia!

 

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